Große Möglichkeiten für Labann Display

01.11.2021 - Unternehmen Labann Display

 

Passend zur Jahreszeit möchte ein Kunde seine Produkte mittels einer Promotionaktion im Halloweenthema highlighten.

Gemäß seinen Vorstellungen hat unser Entwicklerteam einen dreidimensionalen Stand konstruiert, der als Fotohintergrund genutzt werden kann und als Zugabe gibt es einen Schokoladenspender in Kürbisform.

Mit einer Auflage von "nur" 100 Stück muss man, um kostenintensive Stanzwerkzeuge und Druckplatten zu umgehen, digitale Technologien nutzen. Bei Labann sind wir bestens dafür ausgestattet. Hier ein kleiner Einblick in unseren neuen Produktionszweig und Ausblick auf neue Möglichkeiten.

Großer Auftritt bei kleiner Auflage - kein Problem.

Kürbis aus Karton

Eine digitale Stanze für kleine und mittlere Auflagen:

Der Zünd Digital Cutter D3 XL-3200

Wenn es für den Kunstbegriff „Digitales Stanzen“ eine Maschine gibt, dann diese: Mit einem Platzbedarf von 20 Metern nimmt der vollautomatisierte Schneidplotter Digital Cutter D3 XL-3200 des schweizer Anlagebauers Zünd fast mehr Platz ein als unsere Druckmaschinen. „Die Zünd“ bietet eine automatische An- und Ablage der Druckbogen, zwei schnelle Schneidbalken mit Halterungen für Schneidmesser, Rill- und Perforationsräder,  formatgenaues Vakuum sowie Laserpointer und Kamerasystem für eine standgenaue Bearbeitung.

Verarbeitet werden Bogenformate bis 227 x 320 cm. Bei Mehr- oder Sammelnutzenaufteilung perfekt geeignet auch für mittlere Auflagen kleinerer Verpackungseinheiten. Die mögliche Materialstärke reicht vom 300 g/qm Karton bis zu 5 mm starken Plattenmaterial. Dabei stehen für die fein abgestimmte Bearbeitung der unterschiedlichen Materialien 13 verschiedene Rillräder, 9 Schneidmesser und 8 Perforationsräder zur Verfügung, die jeweils in einem Köcher stehen, aus dem sie automatisch entnommen werden können. Die Werkzeuge laufen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Metern über das Material. So braucht die Bearbeitung eines 70 x 100 cm Druckbogens mit 8 Faltschachteln etwa 5 Minuten. Klingt lang, ist aber dank der automatisierten Prozesse kein Problem.  Im Fall unserer Halloweendisplaywände wurde der Job abends eingerichtet und am nächsten Morgen konnte die Palette mit den fertigen Stanzzuschnitten entnommen werden.

Wie der Schneidplotter arbeitet sieht man hier.

 

Ist die digitale Stanze eine Alternative zum herkömmlichen Stanzen mit Werkzeug?

Um dicke Materialien zu falzen, sollte man sie vorher rillen, was begrifflich oft mit dem Nuten verwechselt wird. Konturschnitte werden mittels Stanzwerkzeugen gestanzt. Die Stanz- und Rillvorgänge sind beides Arbeitsgänge nach dem Drucken, die Zeit und oft teure Stanzwerkzeuge kosten. Wie hilfreich wäre es, wenn dieser Schritt bei den entsprechenden Auflagen digitalisiert werden könnte?

Ein bekanntes und ein neues Verfahren können diese Verarbeitungsschritte übernehmen. Das lange schon bekannte Schneidplotten und das neuere Lasern. Beide Ausführungen bieten Zeit- und Kostenvorteile, aber leider ist die Qualität der Arbeit sichtbar schlechter und für einige Einsatzbereiche kommt sie gar nicht in Frage.

Wann spricht man vom digitalen Stanzen?

Als digitales Stanzen bezeichnet man Rill- und Schnittausführungen, die mit einem Schneidplotter oder einem Laserverfahren durchgeführt werden. Beide Arbeitsweisen erreichen nur bedingt die Ergebnisse der konventionellen Stanztechniken. Wir erklären warum:

Bei den beiden Alternativverfahren Schneidplotten und Lasern wird die Matrize, die beim herkömmlichen Stanzen für den perfekten Gegendruck sorgt, durch flexible Tücher oder Folien ersetzt.  Dadurch wird aber nie das gleiche perfekte Stanzergebnis erreicht, wie beim Arbeitsvorgang mit einem herkömmlichen Stanzwerkzeug. Zudem sind die digitalen Stanzen deutlich langsamer und rechnen sich schon bei mittelgroßen Auflagen nicht mehr.

Das Laserverfahren bietet sich für unsere Produkte nicht an, die sichtbaren Qualitätseinbußen passen nicht zu unserem Portfolio. Aber im Bereich des Stanzens und des Schneidplottens haben wir insgesamt 12 Maschinen, für jede Anwendung genau die passende. Der vollautomatische Zünd-Schneidplotter rundet diesen Bereich nach oben ab.

Vor- und Nachteile von Schneidplott- und Laserverfahren

Der Konturschnitt wird sowohl beim Plotten, wie auch beim Lasern mit guten Ergebnissen ausgeführt, beim Lasern allerdings mit Schmauchspuren. Die Qualität der Arbeit lässt sich beim Schneiden auch an der Anzahl und Stärke der gesetzten Haltepunkte messen. Diese sind notwendig, um den ausgestanzten Zuschnitt weiter durch die Maschine zu führen. Sie sehen nicht schön aus und es gilt: je weniger und dünner, desto besser.

Beim Rillen gibt es verfahrensbedingt große Unterschiede. Ein perfektes Ergebnis bekommt man nur wenn der Druck mittels einer Patrize und einer Matrize verformt wird. Dies verhindert bei allen Materialien Falzbrüche oder zu hohe Rückstellkräfte.  Daher gibt es die perfekte Rille weiterhin ausschließlich mit dem herkömmlichen Stanzen unter Verwendung von Stanzwerkzeugen. Aber die Alternative des digitalen Stanzens ist unter Berücksichtigung der möglichen Nachteile trotzdem eine gute Option.

Die technischen Stanzmöglichkeiten in der Übersicht erklärt

"Der neue Schneidplotter erhöht unsere Geschwindigkeit und unsere Flexibilität bei den vielen kleinen Auflagen um ein Vielfaches."

(Manfred Labann, Labann Display)

Bieten die neuen Maschinen neue Möglichkeiten?

Auf jeden Fall! Und das aktuell vorgestellte Halloween-Projekt belegt es. Kleine Auflage eines großen Promotiondisplays mit eng gestricktem Zeitplan. Für teure Werkzeuge mit langen Lieferzeiten und vielen Druckplatten ist dieses Projekt nicht richtig. Aber Digital gedruckt und gestanzt freuen wir uns über den Auftrag und der Kunde sich über eine Produktionszeit von 2 statt 6 Wochen.

Eines unserer Markenzeichen, die Möglichkeiten unsere 3 Unternehmensbereiche Akzidenz, Faltschachtel und Display immer weiter auszubauen, um besondere Drucksachen bestmöglich herstellen zu können. Jetzt haben wir im Displaybereich eine, aus allen Winkeln betrachtet, sehr große Investition getätigt. Und schon nutzen die beiden anderen Bereiche die neuen Möglichkeiten und freuen sich über den Quantensprung an Geschwindigkeit und Kostensenkung.

Flachbett LFP-Drucker Durst Rho P10 200

Eine Tatsache ist, dass Im Display- und Kartonagenbereich kleine Auflagen, manchmal individualisiert und mit kurzfristiger Verfügbarkeit, gefragt sind. Genau diese Anforderungen können wir ab jetzt mit unserem neuen Large Format Printer der Firma Durst, dem Spezialisten für industrielle Inkjet-Anwendungen, perfekt erfüllen. Die sechs Farben (Euroskala+Light Magenta+Light Cyan) und das Weiß werden dabei im Inkjetverfahren mit 10 Druckköpfen auf das Material aufgetragen und über eine LED-Lichthärtung als Ergänzung zur UV-Trocknung gehärtet. 10 Picoliter (pl) kleine Tröpfchen führen zu einer Auflösung von bis zu 1.000 dpi, ausreichend gut für die Herstellung von Displays und Kartonagen. Die Farbe ist flexibel, um beim Rillen geschmeidig zu bleiben und gleichzeitig „Greengard Gold“ zertifiziert, also emissions- und geruchsarm. Mit dem Bogenformat von bis zu 200 x 320 Zentimetern sind auch sehr große Zuschnitte problemlos aus einem Stück herzustellen. Die angegebene Quadratmeterleistung von 205 m² in der Stunde erreichen wir mit unserer Qualitätseinstellung zwar nicht, aber mit der automatischen An- und Auslage der Bogen läuft die Maschine kontinuierlich und allein, auch über Nacht.

Unser Vorteil: Sobald die Auflage höher wird, wechseln wir ansatzlos in den dann günstigeren Offsetdruck. Wir sehen die neue Anlage im Auflagenbereich von 1-200 Exemplaren als besonders wirtschaftlich.

Lassen sich Offsetdruck und Digitaldruck qualitativ vergleichen?

 

Auf jeden Fall lohnt es sich, hier einmal genau hinzuschauen. Die unbestritten beste Druckqualität in der industriellen Fertigung bietet der Offsetdruck, den wir bei Langebartels im Format 75 x 106 cm und mit Produktionspartnern bis zum Format 120 x 162 cm anbieten.  Weitere Vorteile wie Nachhaltigkeit, Material- und Formatvielfalt liegen auf der Hand.

Nah an die Qualität des Offsetdruckes kommt beispielsweise der Flüssigtoner-Digitaldruck der HP-Indigo, wie sie bei uns im Haus vom Teampartner ThinkPrint eingesetzt wird. Es gibt aber auch viele einfache Systeme mit erkennbar schlechterer Qualität. Alle haben Format- und Materialstärkeeinschränkungen, sei es in der Bahnbreite von 50 cm oder dem größten Indigobogen mit 50 x 70 cm. Für Displays und Kartonagen ist das viel zu klein und man muss hierfür in den Inkjetdruck wechseln.

Bei der Beurteilung der Druckqualität muss man differenzieren – nicht selten wird der Kunde aufgrund der unterschiedlichen Einschätzungen der Drucker verwirrt. Mit Begriffen wie farbverbindlich, brillant, farbkräftig oder umweltfreundlich wird hier gern das Inkjetdruckverfahren beworben. Natürlich ist es das nicht. Der Inkjetdruck ist bei weitem nicht so gut wie der Offsetdruck, aber gerade für Displays und Kartonagen ist er genau das richtige Druckverfahren und in einem guten Betrieb können auch verbindliche Druckergebnisse in diesem Verfahren erreicht werden.

Wir bei Labann Display bieten beide Verfahren an und stimmen ihren Einsatz mit Ihnen ab, um für jedes Druckprodukt das richtige auszuwählen und genau so ein Projekt war auch der schöne Halloweenstand.