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Dies ist eine von mehreren Fragen, die man sich bei der Wahl des Lackes stellen sollte.
Die Lackierung ist eine mögliche Form der Druckveredelung für ihr Druckprodukt. Man sollte sich fragen, ob der Lack die Drucksache in erster Linie schützen oder sie etwas besonders machen soll. Danach kann man sich auch besser für eine der möglichen Lackierungsmöglichkeiten entscheiden. Im Recyclingprozess lassen sich die gängigen Drucklacke rückstandslos vom Papier trennen. Dennoch macht es immer Sinn zu hinterfragen, ob eine Lackierung sein sollte oder muss, ob sie die Drucksache vielleicht sogar langlebiger macht oder einzigartiger.
Natur- bzw. Offsetpapiere mit UV-Lack zu veredeln erfordert hohe Genauigkeit und einige Überlegungen in der Planung. Aufgrund der hohen Saugeigenschaften des offenen Papiers, muss zunächst ein Sperrgrund unter der zu lackierenden Fläche aufgebracht werden, damit der eigentliche UV-Lack gut steht. Das gestaltet sich bei sehr filigranen Linien und Schriften schwierig und die Ränder des Lackes sind oft nicht randscharf. Dennoch ist es eine sehr beliebte Veredelungsvariante aufgrund des Zusammenspiels der rauen Papieroberfläche zu den glänzenden UV-Flächen.
Der Dispersionslack auch als Wasserlack bezeichnet, ist ein Drucklack, der bereits im Druckprozess in einem extra Lackwerk gefahren und gleich mit auf den Druckbogen aufgebracht wird. Dispersionslack gibt es von sehr matt bis hochglänzend. Der Offsetlack ist hauchdünn aufgebracht und die einfachste Veredelungsvariante. Bei Gebrauchsdrucksachen oder Drucksachen mit hohem Farbauftrag wird der Dispersionslack zum Schutz aufgebracht, da die Beständigkeit gegen Scheuern und Kratzer so erhöht wird.
Die partielle UV-Lackierung bzw. Spotlackierung besteht aus der Veredelung ausgewählter Stellen mit einem farblosen Hochglanzlack. Die Kombination aus glänzenden Teilflächen auf matter Grundfläche ergibt einen auffälligen Kontrast. Besonders gut steht der Lack auf einer matten Folienkaschierung. Eine Sonderform der partiellen UV-Lackierung im Siebdruckverfahren ist der Relieflack. Mit ihm lassen sich Motive dreidimensional hervorheben, meist transparent glänzend, alternativ pigmentiert - eingefärbt. Die lackierte Fläche hebt sich spürbar ab.
Mit dem Lock 3 von Varcotec gibt es den ersten antimikrobiellen Dispersionslack für die grafische Industrie. Diese Erfindung ist weltweit einzigartig und schafft eine hocheffektive antimikrobielle Funktion für unterschiedlichste Arten von Drucksachen. Der Dispersionslack ist frei von Silber und giftigen Bioziden und wird durch Licht und Sauerstoff aktiviert. Der Lack eignet sich vor allem für Drucksachen in Praxen, Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen. Im Vergleich zu anderen Dispersionslacken ist er relativ teuer und kann gut bei hohen Auflagen eingesetzt werden.
UV-Lacke können auch vor Vergilbung schützen. Aber es sind nicht alle Papiere gleich gut geeignet. Papiere mit glatter Oberfläche und wenig Saugfähigkeit sind besser geeignet als saugfähige Papiere wie Offsetpapiere. Bei den Naturpapieren können die Fotoinitiatoren in den Bedruckstoff eindringen und dadurch kommt es zur Glanzreduzierung. Bei zu glatten Oberflächen, zum Beispiel einigen Kartonsorten, kann es hingegen zu Anhaftungsproblemen kommen. Hier raten wir – gerade bei hohen Auflagen – den Lack zu testen. Papiere die eine hohe Grundweiße besitzen vergilben am wenigsten.
Die Drip-off-Lackierung wird in der Offsetdruckmaschine inline mit dem Druckvorgang realisiert. So lässt sich ein guter Passer erzielen und kleine Details wie Schriften, Linien oder Raster mit Glanzkontrasten können mit Lack versehen werden. Die Drip-off-Lackierung funktioniert durch das Zusammenspiel zweier Lackarten mit entgegengesetzt ausgeprägtem Glanzvermögen. Mit diesem zweistufigen Veredelungsverfahren lassen sich effektvolle Matt-Glanz-Kontraste mit bis zu 70 % Glanzdifferenz erreichen.
Duftlack, irisierende Lacke, Rubbellack, Glitter- oder Glitzerlack, Strukturlack, Relieflack oder auch UV-Spotlacke. Es gibt unendliche Möglichkeiten an Lackveredelungen. Ein Großteil der Effektlackierungen werden idealerweise im Siebdruckverfahren auf den Druckbogen aufgebracht. Diese Lacke sind dicker im Auftrag und werden mit UV-Licht ausgehärtet. Die meisten Lacke lassen sich problemlos im Recyclingvorgang vom Bedruckstoff lösen, wodurch der Wertstoffkreislauf nicht beeinträchtigt wird. Dennoch macht es Sinn bei einer nachhaltigen Druckproduktion auf Effektlacke zu verzichten und stattdessen beispielsweise über eine Prägung oder Ausstanzung nachzudenken.