Nachhaltig Drucken bei Langebartels+Jürgens

30.05.2023 - Umwelt

Ein nachhaltiger Wandel durchzieht alle Branchen. Auch der Bedarf an nachhaltigen Drucksachen wächst. Googelt man im Internet nachhaltige Druckereien wird man schnell fündig. Leider führen die Ergebnisse oft nur zu bedingt nachhaltigen Druckereien. Begriffe wie "klimaneutral", "umweltfreundlich" oder "Umweltdruckerei" sind nicht rechtlich geschützt. Im ungünstigsten Fall führt die Suche auch zu so genannten Greenwashern. Langebartels+Jürgens gehört gemäß UmDEX zu der Gruppe der führenden nachhaltigen Druckereien in Deutschland. Doch was bedeutet nachhaltig Drucken und worauf sollten Printbuyer achten? Und sind Druckprodukte überhaupt nachhaltig?

Transparenz und Glaubwürdigkeit machen nachhaltiges Drucken möglich.

Aufgeschlagenes Notizbuch mit farbigen Kapitelseiten

Früher fragten sich Printbuyer: "Will ich mir Nachhaltigkeit leisten?" und heute: "Kann ich es mir leisten, nicht nachhaltig zu drucken?".

(Martin Lind, Geschäftsführer der Industriedruck Brandenburg GmbH und autorisierter Berater für das Druckproduktlabel Blauer Engel DE-UZ 195.)

Baumstämme mit Grünwuchs

Was macht eine Druckerei nachhaltig?

Zertifizierte Nachhaltigkeit im Bereich Print lässt sich anhand von vier Punkten erklären. Diese Merkmale zeichnen Druckereien aus, die mit dem Blauen Engel DE-UZ 195 zertifiziert sind und über ein Umweltmanagement verfügen, und grenzen sie von Greenwashing ab.

Umweltdatenerfassung: Die Druckerei verpflichtet sich, alle relevanten Umweltdaten zu erfassen und zu dokumentieren.

Umweltbetriebsprüfung: Die Druckerei wird nach der Auditierung jährlich überprüft und revalidiert.

Transparenzpflicht: Die Druckerei verpflichtet sich zur jährlichen Veröffentlichung von Umweltberichten (Ökobilanz).

Laufender Prozess im Umweltmanagement: Die Druckerei beschäftigt sich fortlaufend mit Einsparpotentialen und Umweltmaßnahmen in allen relevanten Bereichen.

Zweige Blindprägung auf Naturpapier
Auswahl von Recyclingpapieren
PURe Öko-Farben von Epple Grafik Vorteile

Welche Eigenschaften bringt ein nachhaltig gedrucktes Printprodukt mit?

Nachhaltiges Papier

Der Papieranteil an einem Printprodukt beträgt circa 50 Prozent. Die beste Umweltbilanz haben Recyclingpapiere. Die Qualität der Papiere ist von Frischfaserpapieren nur bedingt zu unterscheiden. Es gibt Recyclingpapiere in unterschiedlichen Weißgraden und für die bessere Ökobilanz des Printproduktes sollte das Papier nur so weiß, wie nötig sein. Vorsicht ist geboten bei nachhaltig wirkenden Papieren aus Gras, Hanf oder anderen Faserprodukten. Die ökonomische Bilanz dieser Papiere ist nicht mit Recyclingpapieren zu vergleichen, da der Recyclingkreislauf nicht automatisiert erfolgt. Manche Papiere sind oft sogar für den Recyclingprozess ungeeignet. Das richtige Recyclingpapier finden Sie in unserem Umwelt Papierarchiv.

Nachhaltige Druckumgebung

Das Druckprodukt sollte in einer nachhaltig aufgestellten und zertifizierten Druckerei hergestellt werden. Hier sollte man auf verlässliche Siegel vertrauen. Hierzu gehören der Blaue Engel DE-UZ 195, EMAS, DIN ISO 14001 und DIN ISO 5001. FSC und PEFC sind zuverlässige Herkunftssiegel für Papier und Karton, sie sind aber allein kein Garant für eine nachhaltig geführte Druckerei.

Nachhaltige Druckfarben

Mineralölfreie Druckfarben haben sich im Akzidenz- und Verpackungsdruck weitestgehend etabliert. Dennoch gibt es eine weitere ganz neue Generation an hochpigmentierten Ökofarben. PURe ist ein von Epple eigens entwickeltes und patentiertes Offset-Farbsystem. Es trägt den Schriftzug "metalltrocknerfrei" und verzichtet auf jegliche Form von Schwermetallen. Mit Score-Werten von 92-89 Punkten lassen sich PURe-Farben gemäß INGEDE-Methode sehr gut deinken und bilden somit die Grundvoraussetzung für das gute Recyceln von Printprodukten.

Nachhaltige Veredelung und farbstarke Kontraste

Formverändernde Veredelung

Die formverändernden Veredelungen sind die nachhaltigsten Varianten, wenn es darum geht, der Drucksache oder Verpackung das gewisse Extra zu verleihen. Gemeint sind damit Hoch- und Tiefprägung, Stanzungen und Lasergravuren. Alle Techniken verändern das Material ohne Zutun weiterer Materialien und das Papier bleibt problemlos deinkbar. Motive werden durch die reliefartige Verformung auf der Papier- oder Kartonoberfläche spürbar und durch das Spiel von Licht und Schatten sichtbar. Auf Lacke sollte bei einem nachhaltigen Druckprodukt verzichtet werden. Ist die Drucksache für einen langen Gebrauch gedacht, macht eine Folienkaschierung durchaus Sinn. Es gibt eine Folie von Achilles, die ebenfalls das Umweltzeichen Blauer Engel trägt.

Durchgefärbte Imagepapiere

Um Verpackungen und Displays nachhaltiger umzusetzen, gibt es auch bei der Materialauswahl mittlerweile viele Alternativen. Durchgefärbte Kartons in Materialstärken bis 630 gm², doppelt kaschiert sogar noch mehr. Die Recyclingkartons eignen sich ebenfalls wunderbar als Softcover oder bezogen auf Graupappe als klassisches Buchcover. Imagepapiere wie das La vie recyclée von Gmund oder die Eco Serie von Koehler Paper öffnen auch Luxusbranchen die Türen und bieten Fashion- und Lifestyle-Themen die geeignete Plattform für Packaging und POS aus Recyclingkarton.

Klimakompensierte Druckproduktion

"Das umweltfreundlichste Druckprodukt ist kein Druckprodukt". Dieser plakative Leitsatz ist faktisch korrekt aber in der Praxis nicht zielführend. Im Gesamtpaket geht es darum, alle Vorteile, die einem Print bietet, überlegt und nachhaltig umzusetzen. Das Prinzip „Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren“ garantiert den besten Umwelt- und Klimaschutz, ungeachtet von Label oder genutzten Produktionsverfahren. Emissionen vermeiden ist immer die beste Option, doch dort wo ein Printprodukt auch nachhaltig und haptisch wirken kann und sinnführend ist, punktet Reduzierung und Kompensation von nicht vermeidbaren Emissionen. Damit die Begrifflichkeit keinesfalls ge-greenwashed wirkt, etabliert sich langsam der Begriff klimakompensiert, denn neutral wäre nur kein Produkt. Nicht vermeidbare Emissionen durch finanzielle Unterstützung in nachhaltige Projekte zu kompensieren, kann eine schöne Ergänzung einer ganzheitlich geprägten, nachhaltigen Produktion sein.

 

Blindprägung auf Karte aus Recyclingpapier
Musterfächer für durchgefärbte Recyclingkartone

"Print wird intelligenter, spezieller, laufend nachhaltiger, individueller, personalisierter und somit generell werthaltiger."

(Jürgen Zietlow, Umweltjournalist, Spezialist für nachhaltige Kommunikation)

Langebartels und Jürgens Grafik Produktionsgelände nachhaltig

Printprodukte von Langebartels+Jürgens sind immer nachhaltig.

Durch den Einsatz von Recyclingpapier ist eine Drucksache zu einem Großteil nachhaltig. Trägt das Papier das Blauer Engel-Label ist garantiert, dass die Papierfasern zu 100 Prozent aus Altpapier gewonnen werden. Der zweite wichtige Faktor ist die Produktionsumgebung, in der das Printprodukt hergestellt wird. Auch hier gibt es das Drucklabel Blauer Engel für Druckerzeugnisse (DE-UZ 195). Es erfordert zahlreiche Nachweise seitens der Druckerei, die sicherstellen, dass Umwelt und Gesundheit durch die Produkte und deren Herstellung weniger belastet werden als durch vergleichbare Druckerzeugnisse. Langebartels+Jürgens gehört zu den noch wenigen Druckereien in Deutschland, die als Druckerei das Blaue Engel Siegel tragen und tut einiges dafür.  Als Umweltdruckerei in Hamburg punktet das Produktionsgebäude mit einem umfangreichen Energiekonzept, zertifiziert nach DIN ISO 14001. Photovoltaik, grüne Energielieferanten, Wärmerückgewinnungsanlagen sind nur einige Eckpunkte des nachhaltig aufgestellten Familienunternehmens. Nachhaltigkeit bedeutet ebenso eine ökologisch optimierte Druckproduktion mit mineralölfreien Ökofarben und einer großen Vielfalt an nachhaltigen Papieren. Zertifizierungen nach FSC und PEFC sichern die Chain of Custody, die lückenlos überprüfte Herkunftsgarantie des Rohstoffs Papier. Damit Nachhaltigkeit nicht auf Kosten des grafischen Anspruchs geht, legt Martin Lemcke seit jeher Wert auf eine stetige Optimierung der Druckqualität auf Recyclingpapieren. Mit eigens ausgemessenen Farbprofilen und hochpigmentierten Ökofarben erreicht Langebartels außergewöhnlich schöne Printergebnisse auf nachhaltigen Papieren. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier.

Broschüre Mythen und Fakten über Papier

Nachhaltigkeitsvergleich: Print und digitale Medien

Die Diskussion darüber, ob elektronische Kommunikation eine bessere Ökobilanz aufweist als die papierbasierte Option, ist viel diskutiert und oft mit spektakulären Aussagen geschmückt worden. Mittlerweile hat sie sich jedoch weiterentwickelt. Der erste Blick trügt oft, so auch bei der Vermutung, dass digitale Medien per se nachhaltiger sind, als die papierhaften Verwandten. Think before print macht Sinn doch gleichbedeutend entscheidend ist am Ende der Lebensdauerzyklus einer Drucksache. Wird ein Buchexemplar von mehr als nur einer Person gelesen, ist die Ökobilanz des gedruckten Buches besser als die digitale Variante vom Tablet. Und so verhält es sich mit vielen Produkten. Auch andersherum gibt es Printprodukte, die aufgrund ihres kurz zu konsumierenden Charakters als digitale Information eine bessere Ökobilanz haben. Wer es genau wissen möchte, sollte sich mehr als eine Aussage lang mit dem Thema auseinandersetzen. Mehr Informationen bietet hier die Initiative Two Sides oder die Studie des VDMA zum Vergleich von Druckmedien zu elektronischen Medien unter ökologischen Aspekten. Im Fazit geht es um das gewinnbringende Nebeneinander beider Informationslieferanten. Die Koexistenz des haptischen Mediums mit Langzeitwirkung kann perfekt mit der immer aktualisierten und virtuell spannenden Ausgabe des digitalen Informanten funktionieren.